So funktioniert die Auszahlung der Sterbegeldversicherung

Wenn du dich bereits für eine Sterbegeldversicherung entschieden hast, kannst du diesen Abschnitt ruhig überspringen und dich direkt den Infos zur Auszahlung der Versicherungssumme widmen. Bist du dir aber noch gar nicht sicher, ob eine Sterbegeldversicherung überhaupt das Richtige für dich ist, zeigen wir dir, warum es sich lohnt, ernsthaft über eine solche Bestattungsvorsorge nachzudenken.
Bist du irgendwann nicht mehr da, müssen sich deine Kinder um die Bestattung kümmern. In einer sowieso schon unglaublich schweren Zeit müssen sie sich auch noch mit der Planung und Umsetzung der Beerdigung befassen.

• Schließt du zu Lebzeiten eine Sterbegeldversicherung ab, sorgst du dafür, dass sie zumindest finanziell keine große Last tragen müssen. Du zeigst damit, dass deine Liebe kein Verfallsdatum hat und dass du dich auch noch über deinen Tod hinaus um ihr Wohl sorgst.
• Bei einer Sterbeversicherung zahlst du regelmäßige Beiträge. Nach deinem Ableben bekommen deine Lieben die zuvor vereinbarte Leistung ausgezahlt, um damit deine Bestattungskosten zu decken.
• Meist zahlen Versicherungsnehmer die Beiträge bis zum 85. Lebensjahr. Der Versicherungsschutz besteht aber ein Leben lang.
• Selbst wenn du stirbst, bevor du die Versicherungssumme zusammengespart hast, zahlt die Versicherung den vollen Betrag an deine Angehörigen.

Die Wartezeit ist ein wichtiger Punkt bei der Sterbegeldversicherung. In vielen Fällen musst du, um sofortigen Versicherungsschutz zu bekommen, einige Gesundheitsfragen beantworten, die dir die Versicherungsgesellschaft zuschickt.

Du hast oftmals aber auch die Möglichkeit, auf solche Auskünfte zu verzichten. Dann gilt für dich aber eine Wartezeit. Diese kann bei wenigen Monaten, aber auch bei einigen Jahren liegen. Solltest du während der Wartezeit sterben, bekommen deine Kinder bis zu 80% der geleisteten Beiträge zurückgezahlt.

Vorsorgevertrag – noch mehr Erleichterung für deine Kinder

Möchtest du deinen Lieben später nicht nur genügend Geld für deine Beerdigung hinterlassen, sondern ihnen auch den Planungsaufwand erleichtern, könnte ein Vorsorgevertrag die Lösung sein. Darin legst du fest, wie deine Bestattung ablaufen soll, sei es Trauerfeier, Bestattungsart oder Grabschmuck. Deine Kinder müssen sich um nichts mehr kümmern und haben die Chance, ungestört um dich zu trauern. Lasse dich am besten von den Versicherungsexperten bei ANNA beraten, die alle deine Fragen empathisch, unverbindlich und kostenlos beantworten.

Der Wunsch, Bares in einem Sparbuch anzulegen oder zu Hause in der Keksdose aufzubewahren, ist verständlich. Doch können viele Jahre vergehen, bis du deine Wunschsumme zusammengespart hast. Und wer weiß, ob du überhaupt so lange lebst.

Mit einer Sterbegeldversicherung ist deinen Kindern die volle Versicherungssumme sicher, selbst wenn du nicht annähernd so viel eingezahlt hast. Mit diesem Risiko kalkulieren die Versicherungsgesellschaften und sichern deinen Lieben im Ernstfall die Auszahlung ohne Wenn und Aber.

Es kann aber natürlich gut sein, dass du im Laufe deines Lebens mehr einzahlst, als deine Kinder letztendlich ausgezahlt bekommen. Von deinen eingezahlten Beträgen werden zum Beispiel Bearbeitungsgebühren abgezogen. Schließt du den Vertrag ohne Gesundheitsfragen ab, musst du mit Risikozuschlägen rechnen, da für den Versicherer das Risiko größer ist, dass du schneller verstirbst und daher weniger einzahlst.

Hast du bei deiner Sterbegeldversicherung keine bezugsberechtigten Personen genannt, wird die Versicherungssumme an deine Erben ausgezahlt. Das bedeutet also, dass das Geld zur Erbmasse gehört. In der Erbenordnung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) ist ein genauer Ablauf festgelegt, wer in welcher Reihenfolge erbberechtigt ist:

• Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner
• Kinder
• Enkelkinder
• Eltern
• Großeltern

Diese Liste geht noch weiter, wobei der Verwandtschaftsgrad bei der Reihenfolge eine Rolle spielt.
Möchtest du ganz sicher sein, dass die Auszahlung aus deiner Sterbeversicherung bei den Richtigen ankommt, solltest du im Versicherungsvertrag einen Bezugsberechtigten und damit deinen Wunschempfänger festlegen.

Flexible Gestaltung des Bezugsrechts

Du brauchst dich nicht direkt bei Abschluss der Sterbegeldversicherung für eine Person zu entscheiden, an die das Versicherungsgeld ausgezahlt wird. Solange in deinem Versicherungsvertrag ein widerrufliches Bezugsrecht festgelegt ist, kannst du im Laufe deines Lebens jederzeit einen Begünstigten angeben oder ändern.

Dabei muss es sich nicht unbedingt um deine Kinder handeln. Willst du ihnen jegliche Mühen ersparen, vereinbare eine Auszahlung an den Bestatter deines Vertrauens. Dieser wird sich um die Umsetzung deiner Bestattung kümmern. Wenn es sich um einen Bestatter in deinem aktuellen Wohnort handelt, solltest du dir ganz sicher sein, dass du dort später auch wirklich beerdigt werden möchtest - und das der Bestatter dann immer noch im Dienst ist. Informiere dich am besten vor Abschluss des Vertrages über alle entsprechenden Leistungen und lasse dich ausführlich beraten.

Wie bereits erwähnt, kommt es bei der Schnelligkeit der Auszahlung in erster Linie darauf an, ob in der Sterbegeldversicherung Begünstigte angegeben sind. Ist dem so, müssen deine Kinder noch bestimmte Unterlagen und Nachweise vorlegen. Je schneller diese beim Versicherer angekommen sind, desto schneller wird die Auszahlung bearbeitet und freigegeben.

Sterbegeldversicherung: Auszahlung beantragen

Um die Ankunft des Versicherungsgeldes zu beschleunigen, sollten die Hinterbliebenen den Tod des Versicherungsnehmers möglichst zeitnah der Versicherungsgesellschaft mitteilen. Meist gilt es zunächst, eine Todesfallmeldung sowie einen Antrag auf Auszahlung der Versicherungsleistung auszufüllen und beim Versicherer einzureichen. Es ist nicht allzu schwer, die Auszahlung der Sterbegeldversicherung zu beantragen – wichtig ist, an bestimmte Unterlagen zu denken, die der Versicherer benötigen könnte:

• Totenschein/Bescheinigung über die Todesursache: Der Totenschein wird vom Arzt ausgestellt und dient als Nachweis des Todes. Verstirbst du zu Hause, muss ein Arzt angefordert werden, der den Schein anfertigt. Beim Todesfall im Krankenhaus wird das Dokument automatisch ausgestellt.
• Sterbeurkunde in Kopie: Diese Urkunde beantragen deine Kinder beim zuständigen Standesamt. Sie allein dient dem zweifelsfreien Nachweis des Todes. Neben dem Todeszeitpunkt ist in der Sterbeurkunde der Ort vermerkt.
• Versicherungsschein: Diesen Schein sollten deine Kinder vorlegen, damit die Versicherungsgesellschaft alle Angaben direkt zur Hand hat, die zu deiner Bestattungsvorsorge gehören. Der Schein ist keine Pflicht – erleichtert die Bearbeitung der Auszahlung aber ungemein.
• Geburtsurkunde: Um die Auszahlung der Sterbegeldversicherung anzufordern, müssen die Hinterbliebenen auch deine Geburtsurkunde vorlegen. Damit soll eindeutig bewiesen werden, dass das Versicherungsgeld wirklich für dich als Versicherungsnehmer angefordert wird.
• Begleitschreiben: In diesem Schreiben geben deine Hinterbliebenen ihre Bankverbindung und Anschrift an. Es muss von der Person unterschrieben werden, die von dir als Begünstigter genannt wurde.
• Erbschein: Dieses Dokument ist nur erforderlich, wenn in der Sterbegeldversicherung keine Empfänger angegeben sind. Vor allem dann, wenn mehrere Erben in Frage kommen, ist der Erbschein notwendig. Einen solchen Antrag können deine Kinder beim Amtsgericht stellen.

Wenn du dich fragst, ob die Auszahlung steuerpflichtig ist, dann haben wir gute Nachrichten für dich. Die private Sterbegeldversicherung gehört zu den Kapitallebensversicherungen. Mit diesem Begriff sind alle Versicherungen gemeint, mit denen die Versicherten über einen langen Zeitraum Kapital ansparen.

Bei Lebensversicherungen gilt generell, dass sie je nach Jahr des Vertragsabschlusses einkommensteuerfrei sind. Die Auszahlungen müssen Steuerzahler daher nicht in der Steuererklärung angeben. Für die Sterbegeldversicherung gibt es ebenfalls keine Einschränkung. Das bedeutet, dass deine Kinder für die Versicherungsleistung keine Steuern an das Finanzamt zahlen müssen und ihnen die vereinbarte Summe in voller Höhe zur Verfügung steht.

Theoretisch fällt zwar eine Erbschaftssteuer an. Hier gelten jedoch Freibeträge, beginnend bei 20.000 Euro. Diese Kosten werden in der Regel nicht überschritten, selbst dann nicht, wenn du dich für eine teure Bestattungsart entschieden hast. Um die Erbschaftssteuer brauchst du dir daher keine Sorgen zu machen.

Ja, grundsätzlich kannst du deine Sterbegeldversicherung vorzeitig kündigen und auszahlen lassen. Allerdings wird sich das nicht lohnen. Du bekommst nämlich nicht das Geld wieder zurück, das du eingezahlt hast, sondern nur den sogenannten Rückkaufswert.

Löst du eine Sterbegeldversicherung auf, musst du die bereits gezahlten Beiträge im Prinzip zurückkaufen. Dadurch verlieren sie an Wert. Dies liegt daran, dass die Versicherer den Betrag, den du in den ersten Jahren einzahlst, unter anderem für Verwaltungskosten einsetzen.

Kündigst du deine Sterbegeldversicherung also bereits nach einer kurzen Laufzeit, bekommst du mit dem Rückkaufswert weit weniger zurück als du eingezahlt hast. Eine Sterbegeldversicherung eignet sich daher nicht wirklich als Notgroschen für schlechte Zeiten. Dafür ist sie als finanzieller Schutz für deine Kinder umso effektiver.

Die Bestattungskosten sind kleiner als die Versicherungssumme? Sind deine Kinder die Begünstigten bei der Versicherung, gehört der Restbetrag aus der Sterbegeldversicherung ihnen. Wie sieht es aber aus, wenn ein Bestatter als Bezugsberechtigter eingetragen ist? Auch dann haben die hinterbliebenen Erben einen Anspruch auf einen Teil der Auszahlung.

Der Bestatter muss den Restbetrag der Sterbegeldversicherung auszahlen – und zwar nachdem deine Kinder ihren Anspruch mittels Erbschein nachgewiesen haben. Dies geht unter anderem aus einem Urteil des Landgerichts Münster 2018 hervor. Du musst dir also keine Sorgen darum machen, dass deinen Kindern das Versicherungsgeld entgeht – egal, ob sie als Empfänger eingetragen sind oder nicht.