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Checkliste für den Todesfall

Die wichtigsten Schritte, wenn jemand stirbt

  • Herzen

    Nach deinem Tod sollte deine Familie zeitnah einen Arzt verständigen, damit er einen Totenschein ausstellt. Dieses Dokument ist für viele weitere Schritte wichtig.

  • Herzen

    Zu einer Sterbefall Checkliste gehört es außerdem, dass deine Kinder die wichtigsten Dokumente zusammenstellen und einen Bestatter beauftragen, mit dessen Hilfe sie deine Beerdigung planen.

  • Herzen

    Obendrein gilt es, sich um eine Sterbeurkunde zu kümmern, sich mit dem Erbe zu beschäftigen und Versicherungen zu kündigen oder über deinen Tod zu informieren.

Niemand befasst sich gerne mit dem eigenen Tod. Ist es aber irgendwann soweit, kommt auf die Hinterbliebenen nicht nur die Trauerzeit zu. Es gibt außerdem einiges zu erledigen und zu planen. ANNA hilft dir dabei, auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Die nachfolgende Todesfall Checkliste zeigt, was zu tun ist, wenn das Undenkbare eintritt.

Das erfahren Sie in diesem Artikel

Todesfall Checkliste: Das Wichtigste direkt nach dem Tod

Frau mit Wecker

Bist du verstorben, müssen zeitnah die engsten Angehörigen verständigt werden, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Je nachdem, wo sich der Sterbefall ereignet hat, variieren die ersten Schritte und die Formalitäten:

  • Zu Hause: Ereignet sich der Tod in den eigenen vier Wänden, müssen diejenigen Personen, die den Leichnam finden, umgehend einen Notarzt oder den Hausarzt benachrichtigen.
  • Krankenhaus, Seniorenheim, Pflegeheim, Hospiz: In solchen Einrichtungen werden die Formalitäten automatisch übernommen und die Angehörigen benachrichtigt.
  • Öffentlichkeit: Beim Sterbefall in der Öffentlichkeit muss der Rettungsdienst benachrichtigt werden.

Unabhängig davon, wo ein Mensch verstirbt, ist der allererste Schritt die Leichenschau. Dabei handelt es sich um eine äußere Untersuchung des Verstorbenen durch einen Arzt. Der zuständige Mediziner stellt anschließend einen Totenschein aus. Führt ein Notarzt die Leichenschau durch, kann es sein, dass dieser eine vorläufige Todesbescheinigung ausstellt, bis der Hausarzt eintrifft. Hat der Arzt den Verdacht, dass es sich um eine unnatürliche Todesursache handelt, wird er die Polizei informieren, die sich der Aufklärung der Todesursache widmet.

Die wichtigsten Unterlagen zusammensuchen

Damit das weitere Vorgehen möglichst unkompliziert abläuft, heißt es im nächsten Schritt auf der Checkliste wichtige Dokumente zusammenzustellen. Idealerweise hast du bereits einen Ordner angelegt, in dem alle notwendigen Unterlagen zu finden sind. In diesem Ordner sollten sich idealerweise die folgenden Dokumente und Nachweise befinden:

  • Geburtsurkunde
  • Heiratsurkunde
  • Bestattungsverfügung
  • Testament
  • Personalausweis
  • Krankenkassenkarte
  • Rentennummer
  • Eventuell Organspendeausweis
  • Eventuell Versicherungsunterlagen samt Versicherungsschein

Hast du alle Dokumente an einem Ort, müssen deine Kinder später nicht lange suchen und können sich viel Zeit und Mühe ersparen. Teile deinen Kindern außerdem am besten mit, wo sich der Ordner befindet, um ihnen die spätere Suche zu ersparen.

Im Todesfall: Sterbegeldversicherung nicht vergessen

Wenn du zu Lebzeiten eine Bestattungsvorsorge abgeschlossen hast, sollten deine Kinder der Sterbegeldversicherung den Todesfall schnell melden. So kann eine zeitnahe und reibungslose Auszahlung der Versicherungssumme erfolgen. In Deutschland gilt die Bestattungspflicht, die vorsieht, dass die nächsten Angehörigen eine Beerdigung innerhalb von 10 Tagen durchführen.

Je schneller der Anbieter der Vorsorge vom Todesfall erfährt, desto schneller kommen deine Kinder an das Geld. Dies ist oft sehr wichtig, denn längst nicht jeder hat genügend Ersparnisse auf der hohen Kante, um die teils horrenden Bestattungskosten bezahlen zu können. Es ist übrigens davon auszugehen, dass die Kosten für die Beerdigung zukünftig noch steigen und die Bestattung noch kostspieliger wird, als sie jetzt schon ist.

Auch die anderen Versicherungen sollten deine Kinder möglichst zeitnah über deinen Tod in Kenntnis setzen. Dies gilt zum Beispiel für die Lebens- und Unfallversicherung. Andernfalls kann der Versicherungsanspruch verfallen und deine Kinder bekommen kein Geld. Die Kranken- und Pflegeversicherung müssen dagegen nicht so schnell, doch aber zeitnah, informiert werden, damit die Laufzeiten enden.

Arbeitgeber informieren

Frau mit Laptop

Zu den ersten Schritten nach dem Todesfall gehört es auch, dass deine Kinder ihren eigenen Arbeitgeber über deinen Tod in Kenntnis setzen. Dies ist aus dem Grund wichtig, da viele Angestellte nach dem Tod der Eltern einen Anspruch auf einen Sonderurlaub haben. So können deine Kinder eine Zeit lang um dich trauern, ohne zugleich ihrer Arbeit nachgehen zu müssen.

Wie lange den Hinterbliebenen der Sonderurlaub zusteht, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören der Verwandtschaftsgrad zum Verstorbenen, die Dauer der Betriebszugehörigkeit und auch die Kulanz des Arbeitgebers. Deine Kinder müssen den Sonderurlaub beantragen, wobei die Vorgehensweise je nach Betrieb variiert. Aber auch dein Chef sollte zeitnah informiert werden, falls du zum Zeitpunkt des Todesfalls noch berufstätig warst.

Bestatter kontaktieren und Vorbereitungen für die Beerdigung treffen

Ein Bestattungsunternehmen kontaktieren deine Kinder idealerweise innerhalb von 24-36 Stunden nach deinem Tod. Willst du ihnen die Suche nach einem Bestatter ersparen, wählst du selbst ein Bestattungsunternehmen aus, das im Rahmen eines Vorsorgevertrags für die Totenfürsorge zuständig ist.

Zu den Aufgaben eines Bestatters gehören zum Beispiel:

  • Überführung des Leichnams vom Sterbeort zum Bestattungsinstitut
  • Kosmetische und hygienische Versorgung des Verstorbenen
  • Einkleidung des Leichnams und Einbettung in den Sarg
  • Gestaltung von Sarg- und Urnenschmuck
  • Durchführung der Beisetzung

Aber auch beratend steht ein Bestatter deinen Kindern zur Seite, wenn es beispielsweise darum geht, die Beerdigung zu planen und durchzuführen. Es müssen nämlich viele Entscheidungen getroffen werden.

Die Planung der Bestattung als wichtiger Punkt der Sterbefall-Checkliste

Willst du deinen Kindern deine Beerdigung später so einfach wie möglich machen, setzt du zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung auf. Darin regelst du all deine Wünsche rund um die Bestattung und ersparst deinen Lieben viel Zeit und Mühe. In einer solchen Verfügung legst du zum Beispiel die folgenden Punkte fest:

  • Bestattungsart: Hier legst du fest, ob du eine Erd- oder Feuerbestattung haben möchtest. Zudem kannst du dir aussuchen, ob es eine See- oder Baumbestattung sein soll.
  • Bestattungsort: Wenn es dir wichtig ist, an einem bestimmten Ort beerdigt zu werden, solltest du dies ebenfalls in der Bestattungsverfügung festhalten.
  • Grabstein: Hast du bereits konkrete Wünsche bezüglich des Grabsteins, solltet du sie angeben. Wähle das Material, die Größe und die Inschrift, die du dir wünschst.
  • Trauerfeier: Auch die Feierlichkeiten kannst du im Rahmen der Verfügung regeln. Du kannst beispielsweise bestimmen, ob die Trauerfeier mit oder ohne kirchlichen Beistand erfolgen soll und ob du nur den engsten Familienkreis dabei haben willst.

Je nachdem, welche Wünsche du für deine Bestattung hast, solltest du die Summe der Versicherung entsprechend wählen. Befasse dich mit den ungefähren Kosten für deine Beerdigung und wähle die Versicherungssumme mit Bedacht. Auf der einen Seite soll das Geld später ausreichen, um alle Bestattungskosten zu decken. Auf der anderen Seite sind deine Versicherungsbeiträge umso höher, je größer die spätere Versicherungssumme ist. Lass dich von einem Versicherungsexperten von ANNA beraten, um den perfekten Mittelweg zu finden.

Nach dem Todesfall Sterbeurkunde schnell beantragen

Innerhalb von 72 Stunden nach deinem Tod müssen deine Kinder eine Sterbeurkunde für dich beantragen. Dies können sie online oder persönlich beim Standesamt erledigen, das an deinem Wohnort zuständig ist. Sie brauchen diese Urkunde, um sie bei Banken und Behörden vorzulegen. Um dieses Dokument zu bekommen, brauchen das Standesamt den Totenschein, für dessen Ausstellung der Arzt zuständig ist – ebenso wie den Personalausweis des Verstorbenen.

Checkliste: Haushalt auflösen oder Zimmer im Pflegeheim räumen

Notiz in Buch

Nachdem sich deine Kinder um die dringendsten Angelegenheiten gekümmert haben, gilt es, Sachen zu erledigen, die zu deinem Alltag gehört haben. Hast du zum Zeitpunkt des Todes in einem Pflege- oder Seniorenheim gelebt, muss dein Zimmer innerhalb weniger Tage nach dem Todesfall geräumt werden.

Handelt es sich um deine Wohnung, so sollten sich deine Kinder um die Post kümmern, den Kühlschrank leerräumen und die Post sortieren. Längerfristig gilt es, die Wohnung zu kündigen und den Haushalt aufzulösen.

Besonderheit Mietvertrag: § 580 BGB sieht im Falle des Todes ein Sonderkündigungsrecht vor. Engste Familienangehörige und Erben haben demnach das Recht, in die Wohnung der Verstorbenen einzuziehen und den Mietvertrag zu übernehmen.

Verträge und Mitgliedschaften kündigen

Du hast bestimmt alle möglichen Konten, Verträge und persönliche Mitgliedschaften im Laufe deines Lebens angesammelt. Dazu zählen zum Beispiel Telefon- und Mobilfunkverträge, Zeitschriften-Abos, ADAC-Mitgliedschaft. Diese müssen deine Kinder nach deinem Tod kündigen. Auch hier wirst du ihnen helfen, wenn du einen separaten Ordner mit allen Verträgen anlegst, sodass sie auf einen Blick sehen können, an welche Unternehmen die Benachrichtigung über die Kündigung rausgehen soll.
Ausnahmen und Sonderregelungen:

  • Hast du einen Telefon- und Internetanschluss, können deine Kinder diesen erst zum Ende der vereinbarten Laufzeit kündigen. Bis dahin gehen die Kosten auf die Erben über.
  • Auch der Rundfunkbeitrag (GEZ) gehört zu den Stellen, die Angehörige kündigen müssen. Lege deinem Ordner daher auch diese Unterlagen bei.
  • Deine Krankenversicherung endet automatisch mit deinem Tod. Für mitversicherte Familienangehörige dagegen nicht. In jedem Fall muss deine Krankenkasse über deinen Todesfall informiert werden.
  • Das Girokonto deiner Hausbank müssen deine Kinder in der Regel nicht speziell kündigen. Das Konto wird nach dem Todesfall automatisch in ein Nachlasskonto umgewandelt. Das Girokonto ist übrigens zunächst gesperrt, bis die Erbangelegenheiten geklärt sind. Mit einem Erbschein oder einer Vollmacht können deine Kinder aber weiterhin über das Konto verfügen.

Apropos Erbschein: Dieser wird nur gebraucht, wenn kein Erbvertrag oder notarielles Testament vorliegt. Beantragen Angehörigen den Schein, gilt das Erbe als angenommen. Deine Kinder sollten daher im Zweifel noch etwas warten, sich den Erbschein beim Amtsgericht ausstellen zu lassen, bis sie wissen, ob sie ihn wirklich brauchen.

Hinterbliebenenrente beantragen

Hast du zum Zeitpunkt deines Todes Rente bezogen, müssen deine Kinder sie nach deinem Ableben abmelden. Um dies zu tun, brauchen sie die Sterbeurkunde. Nach deinem Tod beginnt das sogenannte Renten-Vierteljahr. Dabei bekommen Hinterbliebene automatisch drei Monate lang die Rente, die du zuvor bekommen hast.

Außerdem haben deine Kinder die Möglichkeit, die Waisen- oder Hinterbliebenenrente zu bekommen. Geschiedene, die ein minderjähriges Kind erziehen, können obendrein noch die Erziehungsrente beantragen, wenn der Ex-Partner verstorben ist.

Sich mit dem Erbe befassen

Ist all das erledigt, müssen sich deine Kinder mit deinem Erbe beschäftigen. Sie haben das Recht, das Erbe des Verstorbenen anzunehmen oder auszuschlagen. Ein Ausschlagen des Erbes ist dann sinnvoll, wenn Schulden bestehen. Würden deine Kinder in diesem Fall das Erbe annehmen, treten sie in deine Rechtsposition ein – und zwar mit allen Rechten und Pflichten. Das bedeutet, dass sie auch für deine Schulden haftbar wären.

Es ist daher ungemein wichtig, dass sich die Hinterbliebenen schnell mit den Vermögensverhältnissen auseinandersetzen. Deine Angehörigen haben nämlich nur 6 Wochen lang Zeit, das Erbe auszuschlagen. Verstreicht dieser Zeitraum, geht das Erbe automatisch an die Erbberechtigten über.

Achtung: Wann die Frist von eineinhalb Monaten beginnt, hängt davon ab, ob du ein Testament aufgesetzt und beim Gericht hinterlegt hast. Ist ein Nachlass vorhanden, wird das Nachlassgericht deine Kinder anschreiben. Der Zeitraum beginnt ab dem Bekanntwerden der Erbschaft. Gibt es dagegen kein hinterlegtes Testament, startet die Frist bereits mit dem Bekanntwerden des Todesfalls.

So wird die Erbschaft ausgeschlagen

Um das Erbe auszuschlagen, müssen deine Kinder beim Nachlassgericht eine Ausschlagung erklären. Dafür müssen sie persönlich vor Ort erscheinen und zahlen eine kleine Gebühr, die bei rund 30 Euro liegt. Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Notar zu beantragen und eine notarielle Erklärung aufzusetzen. Ein formloser Brief ans Nachlassgericht reicht dagegen nicht aus.

Das digitale Erbe des Verstorbenen nicht vergessen

In der heutigen Zeit gewinnt das sogenannte digitale Erbe eine immer größere Bedeutung. Die meisten Menschen sind auf sozialen Medien unterwegs und haben unzählige Online-Profile bei Jobbörsen, Online Shops und Dating-Portalen. Auch darum sollten sich deine Kinder nach deinem Tod kümmern. Du machst ihnen diese Aufgabe einfacher, wenn du irgendwo all deine Zugangsdaten gut geschützt hinterlegst und deine Kinder sie später bekommen.

Schnuller
Risikolebensversicherung

Um deinen Kindern die erste Zeit nach deinem Tod zu erleichtern, ist eine Sterbegeldversicherung ideal. Dann müssen sie nicht selbst tausende von Euro in deine Beerdigung investieren und sich im schlimmsten Fall auch nicht verschulden, sondern können das Versicherungsgeld nehmen, um die Bestattung ganz nach deinen Wünschen durchzuführen. Sind deine Kinder noch nicht volljährig, lohnt sich auch der Abschluss einer Risikolebensversicherung. Mit ihr sicherst du eine große Summe ab, um die Betreuung und Ausbildung deiner Kinder finanzieren zu können, selbst wenn du nicht mehr da bist.

Quellen

todesfall-checkliste.de/checklisten/checkliste-todesfall-was-tun

bestatter.de/fileadmin/bestatter/wissen/Todesfall/Checkliste_Todesfall.pdf

deutsches-erbenzentrum.de/themen/checkliste-todesfall#1-die-wichtigsten-schritte-nach-dem-todesfall

vilonga.de/wissenswertes/Bestattung/Todesfall

mymoria.de/todesfall/sterbefall-wer-wird-bei-einem-todesfall-informiert/

bestatter.de/wissen/todesfall/sonderurlaub-im-todesfall/

kuhlmann-bestattungen.de/aufgaben-des-bestatters

verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/kredit-schulden-insolvenz/erbe-ausschlagen-das-muessen-sie-wissen-32411