Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit

Mit einer Sterbegeldversicherung schützt du deine Kinder nach deinem Tod vor der finanziellen Belastung deiner Beerdigung. Die Bestattungskosten betragen bereits heutzutage mehrere tausend Euro – und es ist davon auszugehen, dass diese Kosten zukünftig noch steigen. Wenn du also eine Sterbegeldversicherung abschließt, dann sorgst du zu Lebzeiten dafür, dass deine Kinder später um dich trauern können, ohne zugleich von finanziellen Sorgen wegen deiner Bestattung geplagt zu sein.

Die Sterbeversicherung zahlt im Todesfall die zuvor vereinbarte Summe an deine Kinder, damit sie das Geld für deine Bestattungskosten einsetzen können. Zu Lebzeiten zahlst du dafür regelmäßig Beiträge, wobei die Beitragszahlungen meist bis zum 85. Lebensjahr zu leisten sind. Auch nach Ende der Zahlung deiner Beiträge besteht der Versicherungsschutz. Die volle Summe erhalten deine Angehörigen, auch wenn du viel später stirbst.

Die Wartezeit ist ein wichtiges Merkmal der Sterbegeldversicherung. Es gibt Tarife mit und ohne Wartephase. Wartezeit bedeutet, dass der Versicherungsschutz nicht sofort in vollem Umfang gegeben ist, sondern erst nach Ablauf des vereinbarten Zeitraums. Dabei kann es sich um wenige Monate bis zu drei Jahren handeln.

Verstirbt eine versicherte Person innerhalb der Wartezeit, bekommen die Hinterbliebenen nur einen Teil der zuvor geleisteten Beiträge zurück. Versicherungen mit Wartezeit sind zum Beispiel für bereits erkrankte Personen geeignet, die es andernfalls aufgrund ihrer Gesundheit schwer haben, einen Versicherungsschutz zu bekommen. Eine Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung ist in der Regel teurer im Vergleich zu Tarifen ohne Wartezeit.

Strebst du den Abschluss einer Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit an, dann gilt es, bestimmte Gesundheitsfragen zu beantworten. Dabei möchte sich ein Versicherungsunternehmen einen Eindruck von deinem Gesundheitszustand machen. Dies soll der Absicherung dienen, dass du lange genug Beiträge zahlst, sodass der Versicherer keine hohen Verluste hinnehmen muss.

Anbieter von Sterbegeldversicherungen stecken im Grunde in einem Dilemma. Auf der einen Seite möchten sie nicht, dass die Versicherungsnehmer zu früh versterben, ohne genügend Beiträge eingezahlt zu haben. Daher möchten sie sich natürlich davon überzeugen, dass die Versicherten zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gesund sind.

Auf der anderen Seite wollen die wenigsten Menschen Wartezeiten hinnehmen, in denen sie für mehrere Jahre Beiträge zahlen, aber nur ein eingeschränkter Versicherungsschutz besteht. Auch langwierige Überprüfungen des Gesundheitszustandes möchten sie vermeiden. Daher haben sich viele Anbieter für eine vereinfachte Gesundheitserklärung entschieden.

Was ist die vereinfachte Gesundheitserklärung?

Bei Versicherungstarifen mit einfacher Gesundheitsprüfung musst du keine ärztlichen Atteste vorlegen und auch keine ausführlichen Fragen zu deiner Lebensführung beantworten. Du füllst einen Fragebogen aus und gibst Auskünfte darüber, ob bei dir gewisse Vorerkrankungen bestehen. Meist musst du an den entsprechenden Stellen einfach ein Kreuz setzen.

Wichtig ist, alle Angaben wahrheitsgemäß zu beantworten. Kommt heraus, dass du wissentlich falsche Angaben gemacht hast, kann es passieren, dass sich die Versicherungsgesellschaft weigert, das Sterbegeld an deine Kinder auszuzahlen. Die Folge können im schlimmsten Fall langwierige und aufreibende gerichtliche Auseinandersetzungen sein.

Jede Versicherungsgesellschaft stellt für die Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit einen eigenen Fragebogen zusammen. Es lohnt sich daher, mehrere Tarife mit der Hilfe eines Experten miteinander zu vergleichen.

Allerdings gibt es einige Gesundheitsprobleme, die besonders häufig abgefragt werden:

• Herzerkrankungen: Oftmals werden Versicherungsnehmer gefragt, ob sie einen Herzinfarkt erlitten haben und ob Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzkranzgefäße und der Herzklappen vorliegen. Zudem muss in vielen Fällen eine Bypass-Operation angegeben werden.
• Krebs und MS: Auch nach einem überstandenen oder aktuellen Krebsleiden wirst du meist gefragt. Multiple Sklerose gehört ebenfalls zu den abgefragten Krankheiten.
• Chronische Erkrankungen: Viele Versicherer möchten außerdem wissen, ob du zum Beispiel an Diabetes leidest oder eine chronische Herz- oder Lungenerkrankung hast. Auch kann es gut sein, dass die Versicherer nach einer HIV-Infektion fragen oder nach Muskelschwund.
• Psychische Erkrankungen: In diesem Zusammenhang werden vor allem Depressionen abgefragt, da bei ihnen das theoretische Suizidrisiko steigt.

Bei einer Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit können außerdem Auskünfte zu Drogen- und Alkoholmissbrauch notwendig sein. Zudem fragen Versicherungsgesellschaften häufig nach neurologischen Krankheiten, Schlaganfällen und Lähmungen.

Im sogenannten Bestattungsgesetz hat der Gesetzgeber geregelt, wie nach dem Tod eines Menschen vorzugehen ist. So ist darin beispielsweise festgelegt, dass Feuer- und Erdbestattungen spätestens 10 Tage nach dem Tod durchgeführt sein müssen. Dies ist auch den Anbietern von Sterbegeldversicherungen klar.

Daher können deine Kinder davon ausgehen, dass sie im Todesfall nicht lange auf das Geld der Versicherung warten müssen. Die Voraussetzung ist, dass sie bestimmte Dokumente parat haben und der Versicherungsgesellschaft die Bearbeitung so einfach wie möglich machen.

Auszahlung der Sterbegeldversicherung beantragen: so geht‘s

Um an das Sterbegeld heranzukommen, müssen deine Angehörigen zunächst bei der Versicherungsgesellschaft die Auszahlung der Leistung beantragen. Wollen sie das Geld aus der Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit ausgezahlt bekommen, müssen sie dem Versicherungsunternehmen deinen Tod möglichst schnell melden.

Daraufhin gilt es in den meisten Fällen, eine Sterbefallmeldung auszufüllen und dort unter anderem die Bankverbindung anzugeben, auf die die Überweisung erfolgen soll. Außerdem sind noch weitere Unterlagen vonnöten, damit die Bearbeitung möglichst schnell und reibungslos vonstatten gehen kann:

• Meist wird die Versicherung nach deinem Versicherungsschein fragen. Der Schein ist keine Pflicht, doch hilft er bei der schnellen Bearbeitung des Auszahlungsantrags. Stelle also sicher, dass deine Kinder wissen, wo sie den Versicherungsschein finden.
• Die amtliche Sterbeurkunde ist ein Pflichtdokument, das zweifelsfrei nachweist, dass die versicherte Person verstorben ist. Diese Urkunde bekommen deine Kinder beim Standesamt an deinem Wohnort.
• Handelt es sich um einen Unfalltod, benötigt die Versicherung vor der Zahlung der Versicherungsleistung Nachweise über den Unfallhergang, zum Beispiel polizeiliche Protokolle.
• Hast du im Vertrag zu deiner Sterbeversicherung keinen Bezugsberechtigten angegeben, benötigen deine Kinder außerdem einen Erbschein, der ihren Anspruch auf das Versicherungsgeld belegt.

Wie lange es genau dauern wird, bis deine Kinder nach deinem Tod das Geld bekommen, kommt immer auf den Einzelfall an. In der Regel bemühen sich Versicherungsgesellschaften allerdings, die Anträge schnell zu bearbeiten, damit das Geld den Hinterbliebenen zeitnah für die Kosten der Bestattung zur Verfügung steht.